Eating my emotions

Echtes Hungergefühl sagt uns, was wir brauchen!
Es gibt viel verschiedene Auslöser, warum wir essen. Selten essen wir aber aus reinem Hungergefühl, sondern wir versuchen unsere Emotionen zu kompensieren. Fühlen wir uns einsam oder traurig, sind wir wütend oder gelangweilt, dann essen wir. Wir essen in Stresssituationen als Belohnung oder einfach nur um dazu zu gehören.
Emotionen sind eine subtile Beeinflussung unseres Essverhaltens, was in unserem Alltag kaum Beachtung findet.

Gerade das echte Hungergefühl sagt uns, was unser Körper braucht um sich gesund zu ernähren. Ohne Kalorien oder Punkte zählen zu müssen oder einer bestimmten Ernährungsform zu folgen, leitet uns unser wahrer Hunger zielsicher zu unserer eigenen individuellen Körperform.

Die Kommunikation mit unseren Gefühlen und unserem Körper hilft uns unsere Emotionen besser zu verstehen und sie anzunehmen. So sind wir in der Lage aus reinem Hungergefühl und nicht aus Emotionen zu essen.

Fehlende Wahrnehmung für den Hunger des Herzens
Die Ursache einer unausgewogenen Beziehung zum Essen ist meistens eine fehlende Wahrnehmung für den Hunger des Herzens. Dieser Hunger entsteht aus dem Wunsch heraus, geliebt und versorgt zu werden.
Es wird versucht mit Nahrungsaufnahme einen Hunger zu stillen, der sich nicht im Magen, sondern im Herzen befindet.

Langeweile
Essen aus Langeweile dient oft der Ablenkung. Um unseren Gefühlen keinen Raum zu geben, erschaffen wir permanente Beschäftigung. So können wir die Auseinandersetzung mit unseren Gefühlen umgehen.

Essen in Gesellschaft
Essen stellt einen großen Faktor der Gruppenzugehörigkeit und des sozialen Miteinanders dar. Dies veranlasst uns zur Anpassung, auch bei unseren Essgewohnheiten. Wir orientieren uns dabei an unserem Umfeld, sei es am Partner oder auch bei den Arbeitskollegen. Essen in der Gemeinschaft wird meist als angenehm empfunden, ob es nun das gemeinsame Essen in der Kantine oder der Restaurantbesuch mit dem Partner ist und verleitet uns zur Nahrungsaufnahme, obwohl wir eventuell gar nicht hungrig sind. Auf das gemeinsame Essen in einer Gruppe zu verzichten, würde uns zum Teil von ihnen separieren.

Gewohnheit
Meist haben wir unseren Körper darauf trainiert, wann es Essen gibt. Wir frühstücken morgens bevor wir das Haus verlassen, zur Mittagspause geht es mit den Kollegen in die Kantine, nachmittags etwas Süßes zum Kaffee und abends essen wir vielleicht vor dem Fernseher.
Wir haben einen Zeitplan, an dem sich unser Hunger anpassen muss. Wir nehmen uns nicht die Zeit auf die Befindlichkeit unseres Körpers einzugehen, zu schauen wie es ihm geht oder was und wieviel er braucht. Der Körper soll keine Ansprüche stellen und immer gleich reagieren.

Stress-Esser
Stress bedeutet Anspannung und Druck, so dass Körper und Gehirn schlecht zusammenarbeiten können. Hungergefühle werden ausgeschaltet und erst, wenn sich die Stresssituation entspannt, entsteht wieder eine Verbindung zum Körper, so dass auch das Hungergefühl wieder zu spüren ist. Der Körper versucht nun seine leeren Zellen schnellstmöglich wieder aufzufüllen. Er möchte versorgt werden und zur Ruhe kommen.

Menschen, die vermehrt und unkontrolliert essen, wenn sie in Stress geraten, haben ein besonders großes Verlangen nach zuckerhaltigen Nahrungsmitteln. Zucker ist für den Körper die schnellste Energiequelle und kann so das hochgefahrene System abpuffern, erfordert aber auch permanenten Nachschub.

Da der Körper Stresshormone ausschüttet, die die Verdauung hemmen, kann die Nahrung erst ordnungsgemäß verdaut werden, wenn der Stress abgebaut ist. Dies findet meistens erst zum Abend hin statt. Die Verdauungsenzyme sind nun viel weniger aktiv und die Nahrung kann kaum noch verdaut werden. So verbleibt die Nahrung oft viel zulange im Magen-Darm und kann zu Verdauungsproblemen und schlaflosen Nächten führen.

Essen als Belohnung / Das habe ich mir verdient!
Sich belohnen zu wollen, bedeutet man hat im Vorfeld seinen Körper und Geist über die Maßen belastet und versucht sie nun mit Schokolade, Alkohol oder Zigaretten friedlich zu stimmen. Dadurch erlaubt man sich eine Pause, die man sonst für sich nicht einfordern würde. Achtet man darauf sich nicht zu überlasten, entsteht dieser Wunsch der Belohnung nicht.

Müdigkeit / Essen als Energiequelle
Oft versuchen wir durch Nahrungsaufnahme unseren Stoffwechsel anzutreiben. Wenn wir müde sind, haben wir das Gefühl, Essen gibt uns Kraft und Energie. So versuchen wir unseren Energielevel den ganzen Tag hochzuhalten. Das verlangt aber nach permanenten Nachschub, so dass es unseren Körper eher belastet und noch müder macht.

Emotionen erkennen ohne Selbstverurteilung
Das Erkennen, dass wir mit dem Essen negative Emotionen erträglicher machen wollen, ist wichtig um unser Verhalten dies hingehend zu ändern. Schokolade hilf uns vielleicht für einen kurzen Moment die Emotion zu kompensieren, aber dieser Effekt hält nicht lange an und unser Zustand verlangt nach mehr. So entsteht ein Kreislauf aus Beruhigung der Emotionen und gleich darauf folgt die Selbstverurteilung, nicht willensstark genug zu sein. Dies erzeugt erneut negative Gefühle.

Wenn wir es schaffen einen Blick auf unsere Emotionen und das damit verbundene Essverhalten zu werfen und uns nicht dafür verurteilen, dann hilft uns unsere Körper unsere Entscheidungen zu ändern.